Mainzer Dom

09.08.2021

Das Projekt der neuen Mainzer Dom-Orgel nähert sich einem wichtigen Zwischenziel: der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts. Das in einer Koproduktion zwischen Orgelbau Goll und Orgelbau Rieger konzipierte Gesamtprojekt steht nach vielen Jahren der Evaluation, der Entwicklung und der Planung nun in der Umsetzungsphase. Die drei an unterschiedlichen Standorten im Dom positionierten Teilwerke übernehmen unterschiedliche Funktionen in der kirchenmusikalischen Praxis. Im ersten Bauabschnitt wurde ein bisher ungenutzter Platz über dem Windfang des Marktportals in unmittelbarer Nachbarschaft zur Marienkapelle genutzt: auf einer aus dem Gewölbe abgehängten Plattform befinden sich nun 49 Register verteilt auf Hauptwerk, Positiv (expr.), Schwellwerk (expr.) und Pedal, insgesamt 3'508 Pfeifen aus Holz und unterschiedlichen Zinn-Blei-Legierungen, sowie 30 Crotales-Bronzescheiben (Glockenspiel) und 20 Klangstäbe (Zimbelstern).

In unmittelbarer Nähe zu den Zuhörern ist dieses Teilwerk besonders geeignet für die Gemeindebegleitung und die vielfältige polyphone Literatur u.a. der Barockzeit, ist aber gleichzeitig auch verantwortlich für die klangliche Verbindung zwischen den beiden anderen Orgel-Teilen im Ost- resp. Westchor.

Seit Beginn der Montage im Frühjahr 2020 sind wir zweimal durch Reiseeinschränkungen und Quarantäneregelungen aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen worden. Umso mehr freuen wir uns, dass Mitte August nun das Instrument aus unserer Werkstatt fertiggestellt wird. Die Einweihung am 19. September 2021 durch den Mainzer Bischof Kohlgraf und Domorganist Daniel Beckmann wird im ganz kleinen Rahmen nur für geladene Gäste stattfinden. Umfangreiche Einweihungsfeierlichkeiten und Konzerte sind im nächsten Sommer vorgesehen, wenn der zweite Bauabschnitt im Ostchor (symphonische Hauptorgel, 95 Register) durch Orgelbau Rieger fertiggestellt sein wird.